Gastartikel

Wind, Wetter, Schokolade

Meyerchen radelt und schreibt unermüdlich weiter. Ihr Ziel: Stockholm. Ihre Strecke führt über Bastad, Falkenberg und Göteburg, rund 802 Kilometer Strecke liegen vor ihr. Aufgeben kommt für sie nicht infrage, selbst, wenn das Rad klappert. Bei Wandergans schreibt sie von ihrer Solo-Tour durch Skrandinavien mit dem Ziel, das Nordkap zu erreichen.
Ein Gastbeitrag.

Die Tour von Landskrona bis nach Stockholm
Die ganze Tour bis Stockholm

68 Kilometer

Es ging am 27. April nach Båstad. Circa 68 Kilometer, aber ich hatte ja den ganzen Tag Zeit. Die Strecke war total bergig, und dann dieser Kreisverkehr überall. Daran werde ich noch verzweifeln. Es dauerte ewig… und irgendwann habe mich an Straßenrand gesetzt und Schokolade gegessen, um mich zu beruhigen. Zum Glück hatte es geklappt, Schoki hilft doch. Gegen 17 Uhr war ich endlich in der Unterkunft. Direkt am Meer! Platt aber glücklich.

Von Båstad über Halmstad nach Flankenberg

Etwa um 10 Uhr morgens fuhr ich wieder los. Ich mag es, wenn ich in Ruhe frühstücken kann.
Auf der Strecke habe ich das erste Rentier gesehen, in freier Wildbahn. Mitten auf der Straße. Geil! Da gehen die Emotionen wieder hoch und runter. Verrückt!
Eigentlich war es ein toller Radfahrtag, aber… Als ich im Hostel ankam, kam ich nicht rein. Ätzend… Wo sind die Menschen hier? Nur Zahlen und Knöpfe. Das ist nichts für mich…

Irgendwie fing der nächste Tag schon sch*** an. Es war und ist ein auf und ab der Gefühle, die Technik hier: für mich ätzend!

Und dann der erneute Kampf mit dem Wind. Immer von vorn. So dann kam ich fix und foxi an und fand diesen verflixten Bungalow nicht. Nach einer Tafel Schokolade (schon wieder) und ein paar Anrufen hatte es dann aber doch geklappt. Da war er und das wieder direkt am Meer. Alles war wieder gut, dachte ich zumindest.

Bis ich zu den Duschen kam. Wie gehen die nur an? Und wo kommt hier warmes Wasser raus? Da war ich also unter der Dusche eingeseift und es kam nur kaltes Wasser raus. Das konnte doch alles nicht so schwer sein…

AHA! Draußen war ein extra Knopf für Warmwasser – für 1,5 Minuten. Also musste ich immer wieder rausspringen und den Knopf drücken. Gott sei Dank merkte ich erst danach, dass ich in der Herrendusche war!

Selbst ist die Frau

Mein Rad machte am nächsten Tag komische Geräusch. So richtig laute Geräusche. Panik – was machen? Wieder ein paar Anrufe, ein paar beruhigende Worte und bisschen fummeln und: Alles ist wieder gut. Das Wetter war toll und ich am Abend würde ich im Knast schlafen. Direkt am Meer. Klasse.

In der Nacht war es dann spannend. Es befand sich ein Betrunkener vor meiner Tür und wollte nicht weg, das war ein bisschen komisch. Aber: Das Frühstück am nächsten Morgen war toll.

Auf nach Stockholm

Diese Fahrt war entspannt. Sonne satt und kein Wind. Noch bisschen einkaufen. Fertig.
Von Göteborg dann nach Stenkullen. Meine Übernachtung musste ich umdisponieren und lernte Kristina kennen. Sie lud mich ein und ich folgte ihr dankbar.

Ich blieb sogar einen Tag zum chillen. Pause. Zum Dank habe ich für Kristina und mich gekocht.

Dann ging es nach Marienstad. Das Wetter war doof, aber Mariestad süß. Hier im Hostel gab es sogar Menschen. Es war eine Ärztin dabei. Vielleicht würde sie mir die Fäden aus dem gebrochenen Finger ziehen?

Die letzte Etappe nach Stockholm ist kalt und nass, aber ich fuhr weiter und weiter – bis ich endlich am Ziel ankam.

Meyerchen ist glcklich in Flankenberg angekommen.
Meyerchen ist glücklich in Falkenberg angekommen

„An alle die mich seelisch und moralisch unterstützen. Ich danke euch dafür. Ihr seid toll!
Meine liebe Anna. Danke das du all die Flausen deiner Mama mit machst.
Streeebi danke für alles.
Und natürlich Britta Wilde, danke für das unerwartete Sponsoring!“

Katrin „Meyerchen“ Meyer, Mai 2021