Brockenbahn Wandgemälde Wernigerode
Reise

Die Brockenbahn zum Blocksberg

Endlich Urlaub! Mit der Brockenbahn ging es hinauf zum Gipfel des höchsten Bergs Norddeutschlands. Dieser Beitrag behandelt zwar keinen Wander- oder Radurlaub, aber es gab für diese Reise einen anderen Anlass: den 60. Geburtstag meines Vaters. Dieser sollte ursprünglich in der Tschechische Republik gefeiert werden, aber durch Corona gibt es noch immer leichte Hindernisse. Aber natürlich kann das ganze auch hierzulande stattfinden. Zum Beispiel in Goslar. Und von dort aus lässt sich eine Menge erleben.

Planung, Planung, Planung …

Das letzte Jahr sah, im Hinblick auf Reisen, etwas dürftig aus. Viel Arbeit, wenig Zeit und natürlich: Covid. Dieser Virus verändert das Leben in vielen Bereichen, aber leichter wird es nicht. Ganz im Gegenteil. Aber das hier soll kein Blogbeitrag über das Virus sein, sondern soll von einer kleinen Reise in den Harz berichten.

Die Planung dieser Reise begann schon im Januar 2021. Ursprünglich sollte die Reise nach Tschechien gehen, aber Omikron und hohe Inzidenzen waren dort anderer Meinung. Also haben wir umgebucht und uns für Goslar in Niedersachsen entschieden, direkt am Rande des Harzes. Das ganze Unternehmen hielten wir ein Jahr lang geheim. Bis zum 03. Januar, denn dort begann unser erster Urlaub im Jahr 2022.

Die Brockenbahn-Fahrt zum Blocksberg

Während der fünf Tage (mit An- und Abreise waren es effektiv nur drei) haben wir einiges erleben können.

Obwohl wir als Kinder oft mit unseren Eltern im Harz waren, obwohl ich sogar 10 Jahre im Harz gelebt habe, bin ich noch nie mit der Brockenbahn auf den Blocksberg (umgangssprachlich für Brocken) gefahren. Meinem Mann ging es genauso, und er wurde im Harz geboren … Also stand eine Fahrt auf den Brocken auf dem Plan.

Die Fahrt startete auf dem Gleis 32 in Wernigerode. Ein bisschen habe ich mich schon gefühlt, als würde ich gleich mit dem Hogwarts-Express zur Zauberschule fahren, denn über Wernigerode und vom Bahnhof aus sichtbar thront das Schloss Wernigerode. Harry Potter-Fans kommen hier bestimmt auf ihre Kosten.

Die Fahrt zum Brocken kostet pro Person 49 Euro (Hin- und Rückfahrt). Von Wernigerode aus benötigt die Brockenbahn rund 1,5 Stunden hinauf auf rund 1.000 Meter Höhe. Zunächst schlängelt sich der Dampfzug durch die engen Gassen der Stadt, bis der Wald in Hasserode erreicht wird. Von dort aus geht es immer bergauf, nach Drei Annen Hohne, weiter nach Schierke und dann bis zum Gipfel.

Drei Annen Hohne
Drei Annen Hohne

Erschreckend ist der Harzwald, denn die Fichten sind tot, weiß und viele Bäume gibt es in der Region nicht mehr. Doch zwischen dem Totholz kommen schon neue Bäume zum Vorschein. Mit etwas Glück wird in den nächsten 100 Jahren wieder ein Wald um den Brocken stehen. Kräftiger und wilder als früher.

Der Nationalpark Harz
Der Nationalpark Harz

Auf 1.142 Metern Höhe

Auf der Gipfelstation angekommen begann es sogar zu schneien. Es ist faszinierend, mitzuerleben, wie sich das Klima während der Fahrt ändert. War es in Wernigerode noch trocken, regnete es auf rund 800 Metern Höhe und wurde dann zu Schnee und Eis. An diesem Tag war es auf dem Brocken wirklich kalt. Auch die Sicht war eingeschränkt, denn wir erwischten einen der rund 300 Nebeltage im Jahr.

Brockenhotel auf dem Brockengipfel
Auf dem Brocken

Wir haben uns beim Brockenwirt (2G+) aufgewärmt und ich konnte sogar eine Souvenir-Münze pressen. Ja, ich gehöre zu den Menschen, die leidenschaftlich gerne sogenannte Pressed Pennys sammeln. Das habe ich schon als Kind getan, aber diese Münzen gibt es nicht mehr. Also habe ich vor fast 10 Jahren wieder mit dem Sammeln begonnen.

Für Freunde der Harzer Wandernadel befindet sich auf dem Brocken übrigens die Stempelstelle Brockenhaus (Nummer 9), die sowohl in den Wanderpass gehört, also auch in den Sonderpässen Harzer Hexenstieg, Harzer Grenzweg und Goethe im Harz eingetragen werden können.

Natürlich durfte der Besuch der Höhenmarkierung auf rund 1.142 Metern nicht fehlen (genaugenommen sind es 1.141,2 Meter) nicht fehlen. Wer Zeit und Lust hat, sollte das Museum Brockenhaus besuchen, wo es spannendes Wissen rund um den Brocken, die Fauna und Flora zu entdecken gibt. Wegen der Kälte haben wir uns dann aber doch schnell wieder zurück in die Brockenbahn begeben. Da die Brockenbahn nur jede zweite Stunde (Winterfahrplan) nach Wernigerode fährt, haben wir noch einen Kaffee am Umsteigeort Drei Annen Hohne getrunken und sind anschließend gemütlich zum Zielort gefahren.

Hotel

Bewertung:
Romantikhotel „Alte Münze“ (Goslar)

Gebucht haben wir das Romantikhotel Alte Münze direkt im Zentrum des Goslarer Altstadt.

Das 4* Hotel bietet viele Zimmer, vom Einzelzimmer bis zur geräumigen Suite mit privater Sauna.
Wir haben uns für ein einfaches Doppelzimmer (Standard) entschieden, das zusätzlich über einen Wasserkocher, Tee, Kaffee und Hausschuhen verfügt. Die Standardzimmer (mindestens 22 m²) sind geräumig, mit einer Schreibmöglichkeit und Sitzgelegenheiten ausgestattet. Dazu kam ein großes Kingsize-Bett. Das Badezimmer war klein, aber die Dusche war barrierefrei und sauber. So sauber wie ich lange kein Hotelbadezimmer mehr gesehen habe. Jeden Tag wurde (nach Wunsch) geputzt, und das Wort streifenfrei war hier noch untertrieben.

Das Hotel ist sehr weitläufig und insgesamt vier Häuser aufgeteilt. Unsere Zimmer (2 und 12) befanden sich am Ende des Hotels in einem alten Hof, dessen eines Haus sogar aus 1572 stammt.
Der Preis pro Nacht lag bei rund 110 Euro. Das Frühstück kostet extra und wird mit zusätzlich 20 Euro (Doppelzimmer, also 10 Euro pro Person) berechnet. Sein Geld ist es allemal wert.

Etwas ärgerlich ist der Parkplatzpreis, auch der wird zusätzlich mit 10 Euro pro Tag berechnet. Wer sich in Goslar auskennt, findet bestimmt auch günstigere Alternativen in Hotelnähe.

Der Service war großartig. Weil nicht jeder mit dem Auto anreist, ziehe ich den Parkplatz nicht in meine Bewertung ein und gebe dem Hotel die volle Punktzahl von 5 Schleifen.