Gastartikel

Mit dem Rad ins Weingebiet

Kurt Kuchinkes Reise steht kurz vor dem Ziel. Nur noch wenige Etappen trennen ihn von der Saalemündung in Barby. Doch bis es so weit ist, muss der Radler zunächst nach Naumburg gelangen.

Bekanntschaft am Frühstückstisch

Während eines reichhaltigen Frühstücks bin ich mit zwei Franzosen auf Thüringen-Tour ins Gespräch gekommen. Wir unterhielten uns eine Weile, bis wir unsere Reisen fortsetzen mussten. Für mich sollte es heute weiter nach Naumburg — und damit nach Sachsen-Anhalt — gehen. Weil vielerorts die Gasthäuser montags geschlossen haben, bat ich um ein Lunchpaket. Und bekam das von meinen Gastgebern sogar gratis mit auf den Weg.

Die Stadt Jena machte es mir nicht leicht, wieder aus ihr herauszufinden. Es zieht sich sehr lang, ehe man den nördlichen Ortsausgang erreicht. Doch auch das ging vorüber.

Von Burgen und Ruinen

Über die Holzbrücke bei Kunitz und Golmsdorf erreichte ich Dornburg. Dort erwartete mich ein steiler Aufstieg zu den Dornburger Schlössern, den ich gerne auf mich nahm. Denn diese sind immer wieder einen Besuch wert. Zuletzt war ich vor zwei Jahren hier.

Besuch der Ruine der Cyriakskirche bei Camburg.
(Foto: Kurt Kuchinke)

Ich kam in der kleinen Stadt Camburg an. Immer war die Bahnlinie zu meiner Rechten. Dort schaute ich mir die gleichnamige Burg an. Ich hielt mich kurz an der Ruine der Cyriakskirche auf. Diese befindet sich ebenfalls in Camburg. Dann ging es vorbei am Stöbener Bogen nach Kleinheringen. Damit hatte mich Sachsen-Anhalt wieder.

Im Kurpark von Bad Kösen hat Kurt Kuchinke einen längeren Aufenthalt gemacht. (Foto: Kurt Kuchinke)

Beeindruckende Architektur

Ich passierte dann das imposante Brückenbauwerk der Saaletalbrücke, der künftigen Ortsumgehung von Bad Kösen. Weil die betagten Mauern der Rudelsburg zur Zeit von Grund auf saniert werden, fuhr ich in Saaleck nicht hinauf.

Noch befindet sich die Saaletalbrücke im Bau.
(Foto: Kurt Kuchinke)

Stattdessen verwendete ich die gesparte Zeit, um mich länger im Kurpark Bad Kösens aufzuhalten. Ich besichtigte das Gradierwerk und den Borlachturm. Danach machte ich Station im Landesweingut Kloster Pforta. Dort gönnte ich mir einen Schoppen Wein. Die großen weißen Buchstaben „Saale-Unstrut-Wein“ am dortigen Weinberg sind weithin zu sehen. Sie erinnerten mich an ihr Vorbild in den Hollywood Hills in den USA.

Wein an der Saale

Ein bisschen Hollywood in Sachsen-Anhalt.
(Foto: Kurt Kuchinke)

Über Schulpforta und Altalmrich erreichte ich meine Unterkunft im Hotel Kaiserhof direkt am Hauptbahnhof. Leider gibt es dort nur Frühstück. So musste ich mich in der Naumburger Innenstadt auf die Suche nach einem Abendbrot machen. Mehr wie zwei wässrige und zudem halb kalte Soljankas in einem Eiscafé waren allerdings nicht zu ergattern. Ich muss ein unzufriedenes Gesicht gemacht haben, jedenfalls brauchte ich nach meiner Beschwerde nur eine bezahlen. Unerlässlich war jedenfalls noch der Besuch am Salztor und bei Uta im Naumburger Dom. Danach forderte der Akku sein Recht ein und ich musste mich schnellstens auf den Weg ins Hotel machen.